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Büro- und Wohnhaus · Jena

Projektbeschreibung

Das Eckgebäude wurde in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts als Versuchsbau in einer Stahlbetonskelettbauweise errichtet. Das Haus wurde in allen Etagen als Lager geplant und genutzt. Aus diesem Grund bestand das Innere lediglich aus zusammenhängenden, unverbauten Lagerflächen (ca. 400 m2 je Etage), den notwendigen Stützen und einem offenen - mittig liegenden - Treppenhaus mit einläufigen Stahlbetontreppen und einer riesigen Lichtkuppel, über den Treppenläufen liegend. Als Konstruktion der äußeren Hülle wählte man einen traditionellen Mauerwerksbau, der mit seinen Gliederungs- und Gestaltungselementen vor die innovative innere Struktur gestellt wurde. Um dieses Gebäude mit all seinen Widersprüchlichkeiten zu sanieren, kam nur ein behutsames und unaufdringliches Füllen der vorhandenen Strukturen mit Leben in Frage. Ein zukünftiger Sitz der ART - KON - TOR Designgesellschaft mbH konnte diesen Ansatz in idealer Weise umsetzen. Anbauten der letzten Jahrzehnte wurden konsequent entfernt.

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. In diesem Sinne wurde die Fassade saniert.

Um das grandiose Treppenhaus in seinem historischen Erscheinungsbild erhalten zu können, wurde ein Sicherheitstreppenhaus an der Nordfassade ( Sellierstrasse ) neu errichtet. Dieses Treppenhaus wurde als Kontrast zum bestehenden Gebäude aus Sichtbeton hergestellt.

Das 1.UG, das EG, das 1. und 2. OG werden als Büroetagen genutzt.

Im Dachgeschoss befinden sich drei Wohnungen.

Ein Großteil des ehemals flachgeneigten Daches wurde zur Dachterrasse umgebaut.

Die geschaffenen Büroeinheiten funktionieren als Großraumbüros.

Notwendige Abtrennungen untereinander und zum Treppenhaus wurden aus Stahl-Glas-Konstruktionen realisiert. Damit ergeben sich an fast jeder Stelle des Gebäudes Blicke und Bezüge in die Tiefe des ursprünglichen ( Lager- ) Raumes. Die notwendigen Einbauten nehmen sich in ihrer Materialität, in ihrem Erscheinungsbild und Plastizität jeweils so zurück, dass die primäre Struktur des frühen Stahlbetonskelettbaus nie ver- und bedrängt wird. Selbst der vorhandene Betonfußboden wurde im repräsentativen EG und am Treppenhaus in seiner ursprünglichen Art belassen.

Der Firmenname ART-KON-TOR symbolisiert zufälligerweise das in der Jenaer Hainstrasse Geschaffene: ein historisch kompaktes Gebäude mit einer lebendigen und modernen Nutzung als Arbeits- und Wohnstätte.

Text: Dipl.-Ing./Architekt Martin Kohl

Projektdaten

Adresse

Hainstraße 1
Jena

Bauherr

privat

Fertigstellung

2003

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Zugeordnete Schlagworte und Sammlungen

Letzte Aktualisierung dieser Seite am: 15.03.2018. Alle Angaben auf dieser Seite werden durch das Büro auf freiwilliger Basis verwaltet. Das Büro ist für den Inhalt dieser Seite selbst verantwortlich. Die Angaben werden von der Architektenkammer Thüringen nicht geprüft.

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