Justizzentrum Erfurt

Gegenüber dem Neubau des Bundesarbeitsgerichtes baute ab Herbst 1999 die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen ein ehemaliges Industriegebäude in exponierter städtebaulicher Lage zu einem modernen Justizzentrum um. Seit Juni 2001 beherbergt es konzentriert an einem Ort und mit kurzen Wegen das Amtsgericht Erfurt, das Landessozialgericht, das Landesarbeitsgericht, das Arbeitsgericht Erfurt, die Staatsanwaltschaft und die Gerichts-und Bewährungshilfe des Oberlandesgerichtes.

Umgebaut wurde ein 30 x 138 Meter großer mehrgeschossiger Stahlbetonskelettbau in Stütze Riegel-Konstruktion, in den 4 Innenhöfe von 12 x18 Metern neu hinein gebrochen wurden. Darum gruppieren sich die zweibündigen Bürozeilen, alle natürlich belichtet und belüftet. Lediglich an der Südseite grenzt der Flur an die Innenhöfe. Dadurch wird der lange Haupterschließungsgang optisch gegliedert und strukturiert.

Unmittelbar neben dem alten Baukörper beherbergt ein neuer, langgestreckter Gebäuderiegel 23 Gerichtssäle, alle konsequent an der Südseit ein einer Reihe angeordnet und von einem breiten Warteflur einseitig erschlossen. Der Raum zwischen Alt-und Neubau erhielt ein Glasdach und wurde zur repräsentativen Eingangshalle. Der Luftraum der langgestreckten, lichtdurchfluteten Halle trennt wie vom Nutzer gewollt den öffentlich zugänglichen Saalteil und das eigentliche Justizzentrum organisatorisch.

An der Nord-, Ost-und Westfassade erhält der Baukörper im bewussten Kontrast zur durch scheinenden groben Stahlbetonkonstruktion eine schmale Pfosten-Riegel-Fassade, mit großzügigen Glasflächeneinteilungen.

Gebrochene Sandsteinplatten, heller Flusskies sowie mit Stahlblech eingefasste Pflanzbereiche aus Buchsbaum und Zwergbambus sind die gleich gehaltenen Gestaltungselemente aller 4 Innenhöfe.

Weitere beteiligte Architektur-/ Stadtplanungsbüros:
W&R Wittig & Rietig Landschaftsarchitekten Stadtplaner Ingenieure GmbH, Weimar