MAGAZINBLOCK NÖRDLICHER WESTFLÜGEL UND MARSTALLHOF 3. BA HAUPTSTAATSARCHIV WEIMAR
Aschenbach Architekten BDA, Weimar
Projektbeschreibung
MAGAZINBLOCK NÖRDLICHER WESTFLÜGEL UND MARSTALLHOF 3. BA HAUPTSTAATSARCHIV WEIMAR
BGF: 3.510 m²/ HNF: 1.848 m²
Baugeschichtlich war der Nördliche Westflügel des Marstallquartiers (C.H.F. Streichhan -1878) mehrfach schadhaften Störungen und Eingriffen ausgesetzt. Ohne ausreichende Traglastreserven für die Magazinfunktion wurden in den 1960er Jahren fast alle Innendecken und -stützen komplett in Stahlbeton ersetzt. Allein die Baugrundsituation hätte eine flächendeckende Nachgründung mit immensen Aufwendungen erfordert.
Die denkmalgerechte und behördlich konsensfähige Entscheidung fiel deshalb zugunsten eines neuen Kellergeschosses auf Niveau des Tiefmagazins Marstallhof (2.BA). Aus dem unumgänglichen Rückbau der DDR-Stahlbetonkonstruktionen im Inneren entstand die Idee einer Haus-in-Haus-Lösung zur Errichtung eines fünfgeschossigen Magazinblocks vom Keller bis unter die Dachschrägen. Die fünf vollklimatisierten Magazin-Geschosse mit Kompaktregalanlagen (16 Regal-km) werden über zwei flankierende Treppenhäuser erschlossen und verfügen über niveaugleiche Anbindungen in alle Arbeitsbereiche der Archivare im Marstallquartier. Die Binnenstruktur des Magazinblocks wurde nach einem Variantenvergleich der Brandgefährdungsgrößen für Archivgut ermittelt und bauphysikalisch so wie brandschutztechnisch optimiert. Daraus resultiert eine Segmentierung in fünf vertikale Magazineinheiten, deren Luftverbund über begehbare Deckenroste hergestellt wird. Im Brandfall wird das betroffene Magazinsegment separiert und über eine Dachgeschossgalerie der Hofseite entraucht. Außenwände und Fassaden wurden in situ erhalten und das Gesamterscheinungsbild des Neorenaissance-Gebäudes restauratorisch wiederhergestellt.
Der Marstallhof präsentiert sich mit künstlerischen Interventionen (u.a. Crushed History von Horst Hoheisel/ Andreas Knitz) quartierübergreifend als ein Erinnerunsgort für die Opfer seiner unmenschlichen NS-Vergangenheit.
Projektdaten
Adresse
Marstallstraße 2
99423 Weimar
Planungsbüros
Aschenbach Architekten BDA, Weimar
Weimar Planung und BauGestaltung J. Hofmann Freier Architekt, Weimar
Bauherr
Landesamt für Bau und Verkehr in Thüringen
Fertigstellung
März 2018
Nutzfläche
1.848 m2
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Zugeordnete Schlagworte und Sammlungen
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