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MDR-Erweiterungsbauten · Erfurt

Gruber + Bollwahn Architekten und Ingenieure, Erfurt

Projektbeschreibung

Kritik: Olaf Baum

Zwei pavillonartige dreigeschossige Neubauten direkt neben dem Landesfunkhaus des MDR ander Gothaer Landstraße begrenzen anstelle der früheren Ausstellungshalle den zentralen Freiraum des ega-Geländes im Nordwesten. Eines der Gebäude wird durch die Werbeabteilung des MDR genutzt, das andere bietet angegliederten Firmen die Möglichkeit, Büros zur Produktion von Fernseh-und Hörfunkbeiträgen anzumieten. Die einfache und klare Gesamtlösung ordnet sich gut in die städtebauliche Situation zwischen Straße und Park. Sie begrenzt, ohne eine Barriere zu bilden (eine Barriere bildet höchstens die unnötige und peinliche Zaunsituation zwischen ega-und MDR Freiraum).

Ohne darauf zu verzichten, zur Straße einen Akzent zu setzen, wird das Lingnersche Parkkonzept angemessen berücksichtigt. Die durchgehend gläsernen Fassaden und die Auskragung im Erdgeschoss lassen die Gebäude leicht und schwebend erscheinen. Die Verteilung des Programms in zwei Baukörper wirkt sich dabei durchaus positiv auf die Gesamtlösung und -situation aus. Der großen und statischen (Bau)masse des Landesfunkhauses wird eine kleinteiligere, aber nicht kleinkarierte (gestreifte !) Ergänzung zuteil. Es entsteht -besser als bisher -eine Auftaktssituation von der Gothaer Landstraße. Zwei moderne Gebäude mit zweiter (Glas)haut markieren die Eingangssituation in den Medienbereich. Die Grundrissdispostion ist ebenso einfach wie logisch. Eine Tiefgarage mit ca. 50 Stellplätzen erstreckt sich unter beiden Baukörpern und dem dazwischen liegenden Freiraum. Über zwei Erschließungskerne mit Aufzügen werden die Büroebenen angebunden. In den Geschossen erschließt ein umlaufender Flur die gut belichteten Büroräume. Die Sanitärbereiche sind ebenfalls im Erschließungskern untergebracht. Die weitgehende Vorfertigung der Bauteile ermöglichte eine kurze Bauzeit (Stützen und Riegel aus Stahl, Fertigteildecken aus Stahlbeton). Neben raumhohen Fenstern bestehen die Außenwände ebenfalls aus Stahlbetonfertigteilen, die sowohl als Wandkonstruktion als auch zur Wärmespeicherung dienen. Die Vorhangfassade aus Glas wirkt kühl und modern. Ihre Qualitäten entwickelt sie insbesondere im Zusammenspiel mit der Freiraumsituation. Der vertikalen Grundgliederung mit versetzten Scheiben sind die auf die Rückseite der Glasscheiben gedruckten hellgrünen Streifen entgegengesetzt. Dies scheint aufwendig und formal, zumal damit keine bauphysikalisch-funktionellen Vorteile (z. B. Sonnenschutz) verbunden sind. Der Klarglasteil , der sich -geschoßweise versetzt -je zur Hälfte vor die Fenster schiebt, ermöglicht innerhalb der Fassade ein abwechslungsreiches Spiel von Licht und Schatten. Die glatte 'Kiste' wird damit lebendiger, sie bekommt ein Relief. Die strenge Gesamtwirkung jedoch bleibt erhalten.

Weitere beteiligte Architektur-/ Stadtplanungsbüros:
PSL Landschaftsarchitekten, Erfurt

Projektdaten

Adresse

Gothaer Straße
99094 Erfurt

Planungsbüro

Gruber + Bollwahn Architekten und Ingenieure, Erfurt

Bauherr

privat

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Zugeordnete Schlagworte und Sammlungen

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am: 15.03.2018. Alle Angaben auf dieser Seite werden durch das Büro Gruber + Bollwahn Architekten und Ingenieure, Erfurt auf freiwilliger Basis verwaltet. Das Büro ist für den Inhalt dieser Seite selbst verantwortlich. Die Angaben werden von der Architektenkammer Thüringen nicht geprüft.

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