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Rauminstallation „Neuer Industriestandort Maxhütte Unterwellenborn“ · Unterwellenborn

Projektbeschreibung

Anläßlich der Übergabe des neu erschlossenen Industriestandortes „Maxhütte Unterwellenborn“ durch die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) wurde diese Installation übergeben.

Der lange Weg zur Erschließung des neuen Industriestandortes „Maxhütte Unterwellenborn“ wird als Metapher in eine räumliche Inszenierung übertragen. Ein dynamisches Band symbolisiert die Höhen und Tiefen auf dem Weg zu einem modernen Industriestandort. Das Bild der Welle visualisiert darüberhinaus eine der zahlreichen ethymologischen Wurzeln von „Unterwellenborn“ als „sprudelnde“ und „aufwallende Springquelle“.

Die an diesem Großprojekt beteiligten Institutionen und Organisationen markieren als „tragende Stützen“ die Route zu der revitalisierten Industrieregion. Am Ende des Weges wird das Resultat der Standortentwicklung sichtbar und der Blick in eine „aussichtsreiche“ Zukunft freigegeben. Das blaue Band, das - frei nach Eduard Mörike - den Frühling ankündigt, steht für den Weg zum Erfolg und eine aufblühende Wirtschaftsregion.

Als Hinweis auf das Hauptprodukt des ehemaligen und des neuen Standortes sind die Wegzeichen bzw. die gesamte Installation aus den vertrauten Elementen der Stahl-Walzprofile hergestellt. Die Farbgestaltung der Stelen entspricht den jeweiligen Hoheitsfarben der an dem Entwicklungsprozeß beteiligten Institutionen. Eine graue Stele steht für alle ungenannten Betroffenen und Beteiligten.


Rauminstallationen

Kritik: Thomas Freytag

Wie bei der Beschreibung der Gasmaschinenzentrale erwähnt, auf dem Gelände der thüringischen Maxhütte (auch in Bayern gibt es eine Maxhütte)finden wir außer der sanierten Gasmaschinenzentrale ein weiteres Highlight, das obwohl kein Architekturobjekt- im Kontext der „architektouren“ Erwähnung verdient: Eine ideenreiche Rauminstallation, voller Methaphorik, die die Entwicklung des Industrieareals darstellen soll. Ein Objekt, das keine Architektur ist, aber sehr wohl architektonische Aspekte beinhaltet, das Desingkomponenten enthält und möglicherweise auch künstlerisch etwas aussagt, entzieht sich erst einmal dem Bewertungsversuch! Beim Lesen des Autorentextes zum Objekt entsteht die Frage nach dem Verhältnis von künstlerischer Intention und rationalen Kalkül...

Die ganze Anlage ist gemäß Text symbolisch stark aufgeladen:“ Ein dynamisches Band symbolisiert die Höhen und Tiefen auf dem Weg zu einem modernen Industriestandort. Das Bild der Welle visualisiert darüberhinaus eine der zahlreichen etymologischen Wurzeln von „Unterwellenborn“ als „sprudelnde“ und „aufwallende Springquelle“ (Zitat: Erläuterungen der Autoren).

Und weiter: „Am Ende des Weges wird das Resultat der Standortentwicklung sichtbar und der Blick in eine „aussichtsreiche“ Zukunft freigegeben. Das blaue Band, das – frei nach Eduard Möricke – den Frühling ankündigt, steht für den Weg zum Erfolg und eine aufblühende Wirtschaftsregion. Als Hinweis auf das Hauptprodukt des ehemaligen und des neuen Standortes sind die Wegzeichen bzw. die gesamte Installation aus den vertrauten Elementen der Stahl-Walzprofile hergestellt. Die Farbgestaltung der Stelen entspricht den jeweiligen Hoheitsfarben der an dem Entwicklungsprozess beteiligten Institutionen. Eine graue Stele steht für alle ungenannten Betroffenen und Beteiligten.“

Der O-Ton dieses Kommentars kommt sicherlich dem Aufklärungsbedürfnis des Laienpublikums entgegen (Was will uns der Künstler damit sagen?) – ganz so verkopft wie der Text ist die Anlage aber zum Glück dann doch nicht, denn: Ernst ist das Leben – heiter die Kunst!

Die farbigen Zeichen bilden einen Raum und gehören nicht nur aufgrund ihrer räumlichen Nähe, sondern auch dank ihrer gemeinsamen Basis eindeutig zusammen. Sie sind ein willkommener und freundlicher Kontrast zur grauen Arbeitswelt und zum tristen Industriealltag, der heutigentages aus naheliegenden Gründen verklärt wird. Kunst hat viele Funktionen: Belehrende, erklärende, therapeutische, abbildende („Bilde Künstler, rede nicht!“), kognitive (last but not least!)…

Den allerwenigsten Auftraggebern ist auch nur annähernd klar, was Kunst im öffentlichen Raum (public art) zu leisten vermag, bewirken kann bzw. könnte! In vielen Fällen ist ein wenig Aufmerksamkeit des Publikums schon der Funke für investive Initialzündungen.

Noch einmal zum narrativen Moment: Unabhängig von der sophistisch anmutenden Bildsprache – wichtig ist, dass das Ergebnis gefällt und Spaß macht. Und das tut es in Unterwellenborn!

Projektdaten

Adresse

Maxhütte
Unterwellenborn

Bauherr

EPC Außenstelle Unterwellenborn in Geschäftsbesorgung der LEG Thüringen

Fertigstellung

2001

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Zugeordnete Schlagworte und Sammlungen

Letzte Aktualisierung dieser Seite am: 15.03.2018. Alle Angaben auf dieser Seite werden durch das Büro auf freiwilliger Basis verwaltet. Das Büro ist für den Inhalt dieser Seite selbst verantwortlich. Die Angaben werden von der Architektenkammer Thüringen nicht geprüft.

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