Stadtgarten · Pößneck

Eine Innenstadtbrache: Nicht begeh- und nicht erlebbar für die Städter. Nach einem Seminar über den Demografischen Wandel entschloss sich die KSK Saale-Orla das Grundstück zu erwerben und in einen Garten zu verwandeln.
Ein Garten mit Erlebnischarakter: hören, riechen, sehen, schmecken, fühlen kann man hier. Architektur für alle Sinne. Ein kleiner Stadtgarten mit öffentlichen und privaten Flächen: zwei Parkplätzen für die KSK und eine Terrasse für einen Anwohner. Dieser pachtete ca. 20 m² und übernimmt dafür den Schlüsseldienst am Wochenende und eine Teilaufsicht.
Drei Teichkaskaden, die durch eine Zisterne mit Regenwasser gespeist werden, gliedern den Garten durch zwei ungewöhnliche Brücken und geschwungene Wege in mehrere Rundgänge. Sitzmöglichkeiten und die konvex und konkav gebogenen Brücken laden Kinder und Erwachsene zum Verweilen ein. Besonders die Tore mit ihrer Symbolik und die Birkenwände, aber auch die Brücken und die Bepflanzungen haben sich zu einem beliebten Fotomotiv entwickelt. Der Garten will ein spannendes Provisorium sein. Deshalb wurden die Materialien nicht veredelt. Der Baustahl wie der Sichtbeton präsentieren sich unbehandelt und roh. Die Holzskulpturen wurden auf einem Seminar für den Garten hergestellt. Sie reflektieren die Themen: Stadt, Wasser und Demografischer Wandel.
Der Garten ist zu einem beliebten Teil der Stadtrundgänge geworden, man kann sich hier treffen um die Natur bewusst zu erleben. Immer wieder führt die Besucher ihr Weg an der Oase vorbei. Ihr erster Blick fällt auf die ungewöhnliche Birkeninstallation mitten in der Stadt. Nach kurzem Überlegen siegt die Neugier und die meisten betreten den Garten, lassen sich vom Rundgang führen und begeben sich durch das zweite Tor wieder auf ihren ursprünglichen Weg, meist zufrieden und um eine Erfahrung reicher. Den Geruch des Rindenmulchs in der Nase, das Plätschern des Bachlaufs im Ohr, das ungewöhnliche Anmuten des rotbraunen Stahls im Auge, die Hände nass vom erfrischenden Wasser …